Um mal wieder etwas gegen mein Urlauber-Image zu tun, sei hiermit erwähnt, dass ich diese Woche ca. 48 Stunden gearbeitet habe. Aber da ich überwiegend mit interessanten Themen zu tun hatte, bei denen ich etwas lernen konnte, war das schon in Ordnung. Allerdings war ich Freitag Abend dann auch so k.o., dass aus meinem für ein Stündchen geplanten Nickerchen ein ausgewachsener Tiefschlaf bis 3 Uhr morgens wurde. Am nächsten morgen war dann wegen dieses ungünstigen Schlaf-Rhytmuses auch nicht wirklich fit, so dass der Tag abgesehen von ein Paar Runden im Pool auch eher „gemütlich“ wurde.
Sonntag traf ich mit Bine und Juli, um gemeinsam nach Chinatown zu fahren. Denn es war „Chinese New Year“! Dies ist für alle Chinesen ein großes Ereignis. In der Volksrepublik wird teilweise eine Woche lang gefeiert. Da es in Thailand auch eine große chinesisch-stämmige Minderheit gibt, findet es natürlich auch hier seine Beachtung (Abgesehen davon machen die Thais ja eh jeden Spaß mit: Farang New Year, Chinese New Year und schließlich Thai New Year im April). Grund genug für uns, sich das mal anzuschauen. Also stürzten wir uns in das Getümmel, um mit allen anderen das Jahr des Drachens zu verabschieden (das Emporium tat das im Rahmen seines „Dragon-Sales“, dem ich allerdings widerstand), und das Jahr des Schweins zu begrüßen. Heute war mal nicht gelb die vorherrschende Farbe, sondern rot. Jeder Thai-Chinese der was auf sich hielt, vom Kleinkind zur Oma, griff heute zum roten Shirt, Hemd oder Bluse. Und da wir ja nicht irgendwelche Anfänger-Touristen sind, sondern wissen wie es läuft, warfen auch wir uns für diesen Anlass rote Klamotten über.
In Chinatown angekommen, war auch schon wieder die Hölle los, die Menschen drängten sich dicht an dicht auf den Gehsteigen und Straßen. Wir genossen eine gemütlichen Spaziergang an Ständen vorbei und durch enge Gassen. Das Warenangebot unterscheidet sich hierbei recht deutlich von den ansonsten in Bangkok zu sehnenden Ständen, andere Kleidung, anderer Tand und Souvenirs und andere Lebensmittel. So wurde besonders viele Schmuck angeboten, und die Lebensmittelstände boten viele, wohl typisch chinesische (habe ich jetzt einfach mal ganz ausgefuchst kombiniert ;-) ) Gewürze, Kräuter, Gemüse (viele Pilze) und sonstige Spezialitäten (z.B. frittierte Fischmägen!) an.
Nach 2 Stunden Erkundungs-Tour hatten wir dann „alles“ gesehen und machten uns dann, nicht zuletzt wegen heißen Temperaturen (sorry, den Hinweis konnte ich mir wieder nicht verkneifen, einen Gruß ins winterliche Deutschland) auf den Rückweg. Leider bekamen wir keinen traditionellen Umzug mit tanzenden Drachen usw. zu sehen, dazu waren wir wahrscheinlich einfach zur falschen Zeit dort. Trotzdem war es ein sehr interessanter Einblick in Chinatown und es war nett, den Trubel zu Chinese New Year mitzubekommen.