Eigentlich war für das Wochenende ein gemeinsamer Flug nach Jakarta geplant, um Katja zu besuchen. Dies fiel allerdings im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser“. Die tagelangen Regenfälle in Indonesien hatten weite Teile des Stadtgebietes von Jakarta überschwemmt, auch Katjas Wohngegend und das Siemens-Gebäude waren davon betroffen. Katja musste für einige Tage bei einer Freundin wohnen, da sie von Ihrer Wohnung abgeschnitten war. Während Ihr zu Hause jedoch unversehrt bleiben sollte, verloren ein Paar Kollegen alles in den Fluten. Aufgrund dieser schlimmen Ereignisse, und der Tatsache, und zusätzlich drohenden Seuchen, stornierten Bine, Juli und ich unsere Flüge und verschoben unsere Besuchspläne auf unbestimmte Zeit.
Stattdessen beschlossen wir, am Wochenende nach Koh (=Insel) Samed zu fahren, Dieses kleine Eiland liegt ca. 3 Busstunden von Bangkok entfernt, in Sichtweite zum Festland und ist aufgrund seiner Lage ein beliebtes Ausflugsziel für viele Bangkoker.
Samstags früh um 7 Uhr fuhren wir drei, sowie Steffi und Joy, eine thailändische Bekannte von Bine und Juli, mit dem Bus in Richtung Meer (Preis für die einfache Fahrt: ca. 2,50 Euro), wo wir gegen 10 Uhr ankamen. Ein Speedboot brachte uns auf die Insel. Gut gelaunt gingen wir zu unserem Ressort, bei dem wir ein Paar Tage zuvor telefonisch 2 Hütten reserviert hatten. Anstatt mal eben einzuchecken, bekamen wir eine Lektion in thailändischer „Zuverlässigkeit“ erteilt: Die Dame an der Rezeption behauptete, die Reservierung sei nicht für hier, sondern für das nächsten, gleichnamige Ressort. Eine offensichtlich Lüge, dennoch gingen wir weiter, das nächste Ressort war natürlich nicht gleichnamig und sie wussten erst recht nichts von uns. Trotzdem kamen wir schließlich hier unter. Der Rezeptionist unseres Ressort erkundigte sich freundlicherweise noch für uns telefonisch, warum das mit der Reservierung denn nicht geklappt hat. Die Antwort: wir hätten eine Anzahlung machen müssen. Wäre ja kein Problem gewesen, man hätte es uns nur mitteilen müssen... Naja, sowas kann in Thailand schon mal passieren. So bekamen wir wenigstens auch mal vorgeführt, wie man „geschickt“ vermeiden kann, sein „Gesicht zu verlieren“: Die Dame an der Rezeption unseres „reservierten“ Ressorts wusste natürlich über uns Bescheid, aber anstatt ihren Fehler, oder ihre Dreistigkeit, die Hütten trotzt Reservierung zu vergeben, einzugestehen, griff sie zu einer stümperhaften Ausrede, die sie zunächst davor bewahrte, uns gegenüber ihr Gesicht zu verlieren...
Wir ließen uns dadurch nicht beirren, wir hatten ja leicht eine andere Unterkunft gefunden. Vielmehr als „Unterkunft“ konnte man das auch nicht nennen, aber da es ja eh nur für eine Nacht war, machten uns die „einfachen Verhältnisse“ (ich sag nur: „manuelle“ Toilettenspülung mittels eines Schöpfeimers...) nichts aus. Dafür lag die Hütte direkt am Meer.
Koh Samed hat eine Ausdehnung von ca. 6x3 KM und ist ein Nationalpark. Daher muss man auch beim Betreten eine Gebühr bezahlen, die für Thais und Farangs mit Work Permit 40 Baht beträgt, für Farangs ohne Work Permit jedoch 400 Baht (unser Mitleid galt Juli, die ihre leider nicht dabei hatte). Die Insel zeichnet sich durch viel Grün, schneeweißen Sand und klares Wasser aus. Aufgrund ihres Status als Nationalpark gibt es im Inselinneren keine befestigten Straßen und quasi alles Leben spielt sich an der Küste ab. Dort gibt es überwiegend Low-Budget-Resorts, deren Cottages teilweise direkt am Meer liegen oder in den Hang gebaut sind.
Kaum angekommen, legten wir unsere Badeklamotten an und legten uns in den feinen, weißen Sand. Abends gingen wir in ein nettes Restaurant/Bar, bestellten uns ganz Thai-Style „von allem etwas“ und gönnten uns danach ein Paar Cocktails.
Am Sonntag nahmen wir erst einmal ein Frühstück am Strand ein, und legten uns anschließend – was auch sonst – noch für einige Zeit an den Strand, bis es dann nachmittags zurück nach Bangkok ging. Ein sehr netter Trip, und da man relativ unkompliziert und günstig hinkommt, war es bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir dort waren...