Mittwoch, 27. Dezember 2006

Wochenendausflug nach Kuala Lumpur

15.-17.12.06

Dieses Wochenende führte mich ins gut 2 Flugstunden entfernte Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. Dort traf ich mich, wie bereits erwähnt, mit meinen Kollegen Katja aus Jakarta und Henning aus Singapur, sowie Robin aus Singapur, der dort für das Goethe-Institut arbeitet. Da wir am Freitag Abend recht spät ankamen, reichte es nur noch für ein Absacker-Bierchen.

Dafür standen wir am nächsten morgen frisch erholt auf und machten uns, bewaffnet mit einem „lonely planet“-Reisführer auf Sightseeing-Tour. Schnell stellten wir fest, dass Kuala Lumpur nicht sehr viel touristisches zu bieten hat. Der lonely planet schlug 2 Fuß-Touren von ca. 1,5 Stunden Länge vor, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Die Spaziergänge führten uns u.a. durch China Town und vorbei an Hinterlassenschaften der englischen Kolonialherrschaft. Am interessantesten war das Zusammenspiel von historischen Gebäuden (ohne das diese besonders faszinierend waren) und moderner Architektur.


Impresssionen aus Kuala Lumpur











Die spannendste Erkenntnis des Tages war jedoch, dass wir nach 1,5 Monaten Asiens inzwischen auch deutliche Unterschiede zwischenden einzelnen Städten, Ländern und Menschen erkennen können. So stellte sich mir Kuala Lumpur, gemessen mit Bangkok, als wesentlich weniger traditionell, ruhiger und – trotz einiger imposanter Skyscraper – als weniger zugebaut dar. Die Bevölkerung scheint hier relativ klar „geschichtet“ zu sein: In vielen einfachen Dienstleistungsberufen (Polizisten, Taxifahrer, Guards, Verkäufer) sahen wir vor allem Malayien (zu erkennen am deutlich dunkleren Teint), während die Shopping Malls und z.B.auch unser Hotel überwiegend von „malayischen“ Chinesen bevölkert waren. Letzter haben, obwohl zahlenmäßig in der Unterzahl, eine Großteil der Kapitals Malaysias in ihrer Hand und gehören tendenziell der Oberschicht an. Eine weitere Beobachtung war, dass viele chinesische Malayien, obwohl nicht offizielle Staatssprache, in der Öffentlichkeit englisch sprachen. Dies erscheint ihnen wohl weltläufiger oder einfach „hipper“ als mandarin ober malayisch.

Eine kleine Anekdote noch zu den Taxifahrern in „KL“: Mit ihnen machten wir die Erfahrung, dass wir entweder einen Pauschalpreis zahlen, und auf dem kürzesten Weg ans Ziel gebracht wurden, oder auf eine Fahrt mit Taxameter bestehen konnten, wobei wir regelmäßig „Stadtrundfahrten“ erhielten (zu erkennen an den weithin sichtbaren „Petronas-Towern“, die wir jedesmal „umkreisten“). Das war noch eine Steigerung zu Bangkok...

Apropos Petronas-Tower, diese besichtigten wir natürlich auch. Obwohl sie „nur noch“ die zweit höchsten Gebäude der Welt sind (nach dem „Taipei 101“), und wir auch „nur“ bis auf ca. 200 m der über 450 m hoch konnten, ermöglichten sie uns einen tollen Ausblick auf KL.

eingerahmt von den Petronas-Towers











Ausblick von oben
















Gruß vom Südostasien-"Urlauber" Arne


Abends waren wir – mal wieder – in einer „roof-top bar“. Diese war rund um einen beleuchteten Hotelpool angelegt und neben den sehr gemütlichen Sitznischen mit Ausblick sorgte „Café del Mar“-Musik für eine unglaublich entspannende und „chillige“ Atmosphäre.


einfach nur gemütlich und "chillig"...


























...und dazu eine... wahnsinnige Aussicht



Als wir hier ein Paar Cocktails tranken, und den anstrengenden, aber doch sehr interessanten Tag, sowie die ersten Wochen unseres Infojahres Revue passieren ließen, wurde uns bewusst, was für eine wahnsinnige Möglichkeit wir mit dem Infojahr hier bekommen und was für eine unglaublich tolle Zeit wir verbringen: Faszinierende Metropolen, aufregende fremde Kulturen, überall neue Erfahrungen, und dazu noch sehr nette Menschen und Kollegen, mit denen man sich mit einem überschaubaren Aufwand regelmäßig treffen kann... Aus dieser absoluten Hochstimmung heraus wechselten wir noch in einen Club zum tanzen, ehe wir müde aber zufrieden ins Hotel zurück fuhren.

Am nächsten Tag konnten wir noch gemütlich einen Kaffee trinken und ein wenig shoppen, ehe dieser absolute gelungene Wochenendausflug ein Ende fand.

Montag, 11. Dezember 2006

Ein Trip nach Ayutthaya

10.12.06

Sonntag morgen quälte ich mich um 5 aus dem Bett, denn die Tour nach Ayutthaya ging früh los. Als ich erstmal wach war, merkte ich, wie reizvoll es eigentlich sein kann, um diese Zeit bereits unterwegs zu sein: Ein tolles Licht mit der noch tief stehenden Sonne, „klare“ Luft, keine Staus... Vielleicht kann ich mich ja zukünftig öfter mal aufraffen, so früh aufzustehen und etwas zu unternehmen, aber da lassen wir uns mal überraschen ;-).

Die Fahrt nach Ayutthaya war aufgrund der Enge im Minibus, sowie der verheerenden Kombination zwischen quasi nicht vorhandener Federung und so einigen Schlaglöchern auf dem Highway nicht wirklich komfortabel, es dauerte bis ins ca. 80 KM entfernte Ayutthaya aber zum Glück auch nicht lange.

Ayutthaya war ca. 300 Jahre lang die 2. Hauptstadt Siams und galt lange Zeit als prachtvollste Stadt ganz Asiens, von der auch westliche Besucher schwärmten, dass ihr keine andere Stadt gleich komme. Im Jahr 1767 wurde sie von den Burmesen fast vollständig zerstört, und Bangkok wurde daraufhin die 3. Hauptstadt Siams bzw. Thailands.

Wir wurden auf der Tour von einem Führer begleitet, der zwar sehr nett und engagiert war, aber dessen Englisch auch für die anwesenden Engländer bzw. Amerikaner nur äußerst schwer bis gar nicht zu verstehen war. Er brachte es irgendwann selbst auf den Punkt: „Sorry, I am Thai people, English only little, pronunciation no good.“

Nacheinander fuhren wir bei strahlend blauem Himmel drei verschiedene, große Tempelanlagen an (In ganz Ayutthaya gibt es jedoch noch weit mehr Tempel als diese), so dass wir letztendlich einen schönen Eindruck der Architektur im historischen Ayutthaya bekamen. Die Tempel unterschieden sich in ihrer Bauweise und ihrem Zustand. Mal gab es zudem noch erhaltene Buddha-Statuen zu sehen, mal waren diese von den brandschatzenden Burmesen zerstört oder geköpft worden. Die noch vorhandenen Statuen waren teilweise sehr groß und mächtig, unter anderem sahen wir einen ca. 10 m hohen, vergoldeten Buddha und einen ca. 30 m breiten, liegenden.

Einige der besichtigen Tempel und Buddha-Statuen


Gegen 15 Uhr fuhren wir wieder zurück nach Bangkok. Es war zwar sehr schön, mal aus Bangkok herausgekommen zu sein und ein wenig von der Thailändischen Kultur mitzubekommen, allerdings hatte die Tour auch seine Längen und das Programm hätte um ein bis zwei Stunden gekürzt werden können.

Anschließend schlossen wir unser persönliches Tagesprogramm mit einer entspannenden Fußmassage ab, denn wir waren ziemlich am...


... genau: am Arsch ;-)


Taxifahrer-Weisheiten und Weihnachts-Shopping auf dem Night Market

07.-09.12.09


Der Rest des Woche brachte keine besonderen Highlights mit sich, business as usual. Erwähnenswert ist nur die „Weisheit“ eines Taxifahrers. Als ich mal wieder in lupenreinem Thai meine Adresse aufsagte („Sukhumvit Soi saam-sip tap nüng, khrap“), fragte mich der Taxifahrer erst auf Thai, dann auf Englisch ob ich Thai spräche, worauf ich antwortete, nur sehr wenig. Der Taxifahrer erwiderte daraufhin: „And Thai people speak very little english“. Oh ja, genauso ist es: I speak very little Thai, and the Thais speak very little english. Welch Weisheit philosophischen Ausmaßes! Da man sich vorstellen kann, dass bei dieser recht geringen Schnittmenge eine Verständigung oft nur schleppend bis gar nicht möglich ist, will ich mein bestes tun, um diese Schnittmenge zu vergrößern und endlich einen Thai-Sprachkurs anzufangen. Kontaktdaten hatte ich schon, und so schrieb ich mich für zunächst 21 Stunden Sprachunterricht ein. Kommenden Mittwoch geht es los...

Am Freitag ließ ich mir es als, naja, sagen wir mal halber James Bond-Fan, nicht nehmen, mir „Casino Royale“ anzuschauen. War mal wieder „ganz großes Kino“.

Samstag Nachmittag fuhren Juliane und ich in die Khao San Road (Sabine ist mit ihrem Besuch über das WE wiederum am Strand), um uns einen Kurztrip zu buchen, da wir im Verlaufe des langen Wochenende mit dem Montag als Feiertag einen Ganztagesausflug machen wollten. Wir entschieden uns letztendlich für Ayutthaya, der 2. Hauptstadt Thailands nach Sukothai und vor Bangkok. Am Sonntag sollte es dann losgehen. Nach einem Abendessen fuhren wir noch zu einem Nachtmarkt, hier wollte ich mich nach Weihnachtsgeschenken für meine Familie umschauen. Der Suanlum Night Bazaar am Lumpini Markt ähnelt dem Chatuchak, ist allerdings nicht ganz so groß und überlaufen. Auch hier gibt es Kleidung in allen möglichen Variationen, sowie allerlei Accessoires und Kunsthandwerk. Nach ca. 1,5 Stunden hatte ich ein Paar Dinge gefunden (Viel mehr darf ich jetzt nicht mehr schreiben, sonst wird’s ja für einige keine Überraschung mehr ;-) ), und ich machte mich auf den Weg nach Hause...


Nikolaus Pool-Party

06.12.06
Auch im fernen, nicht christlichen Bangkok ist, wie bereits schon erwähnt, nicht zu übersehen, dass es sehr „weihnachtet“. Um uns selbst trotz tropischer Temperaturen ein wenig auf Weihnachten einzustimmen, hatten wir uns überlegt, eine Nikolaus Pool-Party zu feiern. So trafen wir uns nach der Arbeit bei Juliane, die in weiser Voraussicht aus Deutschland „Glühfix“ mitgebracht hatte. Sabine und ich hatten am Vortag bei „Otto“, einem deutschen Laden und Restaurant, Plätzchen besorgt. Ich steuerte meine „Fetenkult – Weihnachtshits“ bei, die ich mir noch in Deutschland von irgendjemandem überspielt hatte. Das I-Tüpfelchen waren die Nikolaus-Mützen, die wir am Vorabend in der Khao San Road erstanden hatten, so dass wir nun perfekt ausgerüstet waren. So verbrachten wir den Abend also mit Glühwein, Plätzchen und Weihnachtsmusik (teilweise) am Pool. Das war mal wieder eine dieser unwirklichen, aber auch tollen Momente in Bangkok...

Long live the King!

05.12.06

Nachdem ich am Montag wieder zur Arbeit gehen konnte, war es am Dienstag endlich soweit: Der von allen herbeigesehnte 79. Geburtstag des Königs war gekommen! Natürlich war heute Feiertag (einer von jährlich 12 in Thailand).

Da Juliane mit einer Freundin das lange Wochenende am Strand verbrachte, zogen Bine und ich alleine los, um uns das Spektakel anzuschauen. Zunächst fuhren wir mit dem Skytrain zum Chao Praya River, um dann ein Expressboot in Richtung des Königspalastes zu nehmen. Die Fahrt war eigentlich recht unspektakulär, spannend waren jedoch die „Thai-Style“-Anlegemanöver: Da man ja keine Zeit verlieren will, bremste das Boot vor einer Anlagestelle nur leicht ab und fuhr mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 – 15 KM/h auf den Steg zu. Hier sprang ein „Matrose“ mit einem Tau in der Hand von Bord und legte es blitzschnell um einen Poller. Das hatte natürlich den Effekt, dass das Boot ruckartig gestoppt wurde. Im Boot war das weniger ein Problem, dafür mehr für die wartenden Leute auf dem schwimmenden Steg: Sie wurden regelmäßig von dem entstehenden Ruck kräftig durchgeschüttelt, und dass dabei keiner aus den Latschen kippte, ist wohl nur der Erfahrung der Thais mit dieser Situation zu verdanken. Naja, auch diese Fahrt überstanden wir...

Bereits nachdem wir angekommen waren, konnten wir uns davon überzeugen, dass heute erst recht Gelb die dominierende Farbe unter den Thais sein würde. Alle (und wenn ich diesmal alle schreibe, dann meine ich auch alle) hatten sie ihr gelbes Königs-Poloshirt aus dem Schrank geholt, um auf diese Weise dem König Respekt zu zollen. Auf Höhe des Palastes wartete schon eine große Menschenmenge, die die Straßenränder links und rechts säumten und von Absperrungen zurückgehalten wurden. Die Palasteinfahrt wurde von Militärs in Paradeuniformen „bewacht“. Wir gesellten uns einige Minuten zu der immer zahlreicher werdenden Menschenmenge, stellten dann aber bald fest, dass hier noch eine Zeit lang nichts passieren würde.

Die wartende Menge vor dem Königspalast


Also befreiten wir uns aus der drückenden und schiebenden Menge und gingen zur Sanam Luang, einer Art „Festwiese“ gegenüber des Palastes. Hier waren einige Bühnen aufgebaut, es schien den Tag über sportliche Wettbewerbe und Paraden zu geben, und natürlich waren eine Unmenge von Ständen auf der Wiese und um das Gelände herum zu finden. Unter anderem fand auch ein Thai-Boxen-Turnier (Muay Thai) statt, das wir einige Zeit mitverfolgten. Hier trafen sogar einige Farangs auf einheimische Kämpfer, hatten jedoch meistens das nachsehen (ist klar, Thailand gewinnt ja auch nicht gegen England oder Deutschland im Fußball... ;-) ).

Der Treffer saß! Danach ging der Kämpfer in rot zu Boden.


Nachdem wir uns das bunte (naja, eigentlich gelbe) Treiben einige Zeit angeschaut hatten, hatten wir genug von dem Gedränge und wollten eigentlich nach Hause aufbrechen. Dies gestaltete sich allerdings als äußerst schwierig, da von den ca. 7 Mio. Einwohnern Bangkoks gefühlte 5,9 Mio. sich inzwischen auch auf der Sanam Luang befanden, und eine weitere Mio. weiter auf das Gelände zuströmte. So waren auch hier die Straßenränder von wartenden Thais gesäumt, und wenn es mal eine Lücke in der Absperrung gab, kam einem eine gelbe Menge entgegen geströmt. Auf der Suche nach einer Lücke trafen wir dann auf einmal eine Gruppe von Siemens-Praktikanten, die darauf warteten, dass der königliche Konvoi vorbeifuhr. Da sie wussten, dass dieser in ca. einer halben Stunde zu erwarten sei, gesellten wir uns dazu und verschoben unsere Essenspläne.

Ein wenig amüsant war der Anblick der thailändischen Polizisten, die im Abstand von ca. 5 bis 10 m die Straße flankierten. Sie waren alle mit einer Art rot blinkenden „Leuchtstab“ ausgerüstet und bildeten eine endlose, blinkende „Lichterkette“. Die Leuchtstäbe an sich erinnerten mich doch stark die Lichtschwerter aus „Star Wars“, oder aber an Kinderspielzeug. Allerdings muss man wissen, das solche Stäbe hier in Thailand bei Polizei und privaten Sicherheitsdiensten Gang und Gebe sind und zum Verkehr regeln genutzt werden (wenn man in dem Chaos noch von „regeln“ sprechen kann...).

kurz vor der Vorbeifahrt des Königs: die gelben Massen werden von den Lichtschwert-Polizisten "bewacht"


Und nach ca. 30 Min. war es dann auch soweit: der königliche Konvoi kam langsam die Straße heruntergefahren. Seine Majestät der König saß mit seiner Königin in einem Maybach, und die beiden winkten aus dem geschlossenen Fenstern den wartenden Menschen freundlich zu. Dem Maybach folgten dann noch weitere ca. 50 bis 80 Fahrzeuge, überwiegend BMW und Mercedes, die neben Sicherheitskräften wahrscheinlich die gesamte Königsfamilie (es soll allein knapp 20 Prinzessinnen geben) und die wichtigsten Würdenträger des Thailändischen Staates transportierten. Die Thais gerieten über die Vorbeifahrt des Königs natürlich in höchste Verzückung, jubelten und schwänkten Fähnchen. Die gesamte Vorfreude der letzten Monate (siehe oben), schien sich heute Abend in einer einzigen gelben „Explosion“ zu entladen. Aber auch für uns Farangs war es ein toller Moment. Wir waren „live“ dabei...

Dann hatten wir aber endgültig genug von der Menschenmenge, wir kämpften uns durch die Massen, hielten nur kurz wegen eines Feuerwerkes inne, und suchten uns in der nahe liegenden Khao San Road zum Abschluss ein Restaurant.

Montag, 4. Dezember 2006

Ein Elefant auf dem Gehsteig und Montezumas Rache Teil 2

02.-03.12.06

Den nächsten Tag ging ich langsam an, vor allem, da ich bald merkte, dass sich mein Magen nicht wirklich gut anfühlte. NEIN, das lag nicht an den 2 bis3 Whiskey-Cola vom Vorabend, eher kannte ich das Gefühl vom Tag nach dem Besuch beim Japaner. Ok, letzterer war diesmal definitiv nicht Schuld. Meine Vermutung geht eher in Richtung des Eises in den Drinks. Naja, wie auch immer, tagsüber ging es noch einigermaßen, so dass ich hoffte, dass es diesmal ein wenig glimpflicher ablaufen würde.

Nach einem ruhigen Nachmittag machte ich abends einen Abstecher zum „Emporium“, um dort, ganz „Thai-Style“ nach Schnäppchen im Rahmen des „Midnight Fest“ zu schauen. Auf dem Weg dorthin begegnete ich mal eben einem kleinen, süßen Elefanten auf dem Gehweg. Seine geschäftstüchtigen Treiber verkaufen für 20 Baht Elefanten-Leckereien, mit denen man Dumbo dann füttern darf. Tja, auch so etwas gibt es in Bangkok, und sorgt abgesehen von den Farangs für keine Aufregung. Man stelle sich so etwas mal in Heidelberg, Stuttgart oder Berlin vor...

Dumbo und Arne

Im Emporium machte ich dann aufs neue die Erfahrung, was Kundenservice bedeuten kann, nämlich eine Hose kostenlos innerhalb einer halben Stunde geändert zu bekommen. Darüber hinaus schlug ich bei der Aktion „nimm 3 Krawatten, zahle 2, und bekomme noch zusätzlich 20 % Rabatt“ zu. Und am Ende bekommt man noch eine ehrfürchtige,dankbare Verbeugung zum Abschied. Auch wenn letzteres aus westlichem Maßstab natürlich übertrieben wirkt, es zeigt ganz gut: Hier IST der Kunde König!

Das „Midnight Fest“ ist ein typisches Beispiel, wie sich die Thais regelmäßig zu Beginn eines Monats (=gefüllte Kontos) immer wieder neue Rabatt-Aktionen einfallen lassen. Ebenfalls typisch ist der extrem kitschige, künstliche Weihnachtsbaum vor dem Emporium. Einerseits natürlich ein Tribut an die Farangs in Bangkok, andererseits lieben die Thais einfach das Feiern und sind für jeden Anlass dankbar. Neben dem Weihnachtsbaum und noch viel kitschigeren Engeln steht ein großes, schreinartiges Abbild des Königs. Denn am Dienstag ist der 79-jährige (?) Geburtstag König Bhumipols, und diesem Ereignis sehen alle Thais mit großer Vorfreude entgegen. Ein Zeichen für die tiefe Verehrung der Thais für ihren Regenten ist der „yellow monday“. Seit dem Thronjubiläum im Frühjahr tragen viele Thais montags gelb, zumeist spezielle Poloshirts mit dem Wappen der Königsfamilie darauf. (der König wurde an einem Montag geboren wurde, und jedem Wochentag in Thailand ist eine bestimmte Farbe zugeordnet). Die Beteiligung am „yellow monday“ schätze ich auf 80 bis 90 %. Das ist jedes Mal ein toller Anblick und ein Beweis des Selbstbewusstseins und des Stolzes der Thais für ihre Nation und ihren König.


Weihnachtsbaum Thai-Style...


Weihnachtsbaum, Engel und das Königspaar


Nachdem ich wieder zu Hause angekommen war, fühlte ich mich nach und nach unfitter. Mit leichtem Fieber verbrachte ich den Rest des Abends zu Hause.

Das Motto des nächsten Tages war „alles raus, was keine Miete zahlt“. Sehr schade und ärgerlich, da ich den Tag ursprünglich für Sightseeing nutzen wollte und am Vorabend auch fleißig meine Reiseführer studiert hatte. Aber da ich leider gerade keine tragbare Toilette zur Hand hatte, war meine Bewegungsradius für heute recht eingeschränkt und ich verbrachte den Sonntag zu Hause.

Verdammte Axt, da hatte es mich innerhalb kurzer Zeit gleich 2 Mal getroffen. Ich dachte irgendwann gewöhnt sich der Verdauungstrakt an die fremden Bakterienkulturen. Nur meiner anscheinend nicht...

Sonntag, 3. Dezember 2006

A time to make friends und Party in der RCA

29.11.-01.12.06

Der Schwerpunkt der Arbeitswoche lag in der Kostenstellenplanung. Eine für mich neue, aber interessante Tätigkeit, da ich auf diese Weise einige Abteilungsleiter kennen gelernt habe. Da mein Job allerdings war, ihre Vorschläge zu analysieren und Auffälligkeiten anzusprechen mit dem Ziel den einen oder anderen Posten zu reduzieren, war das sicherlich keine Aufgabe, um Freundschaften zu schließen ;-) Nein, es war nicht wirklich konfliktreich, eher konstruktiv, und so habe ich wenigstens ein Paar weitere Kollegen kennen gelernt.

Freitag bekam ich noch eine E-Mail bezüglich eines Workshops in Singapur vom 22. bis zum 24. 12. Ich habe noch nicht wirklich herauslesen können, ob dieser Workshop nur für Führungskräfte bzw. einzelne Mitarbeiter ist, oder für alle. Im letzten Fall würde es sich mit meinen Plänen für Weihnachten überschneiden. Ich wollte ja vom 22.-25. eh nach SIN, hatte mir das aber etwas anders vorgestellt ;-) Naja, das wird sich am Montag klären...

Ansonsten war die Woche nicht spektakulär.

Die Mädels haben jeweils Besuch von Freundinnen und verbringen mit ihnen ein Strand-Wochenende, so dass für mich Freitag Abend „Männerabend“ angesagt war.

Jedoch wäre das Unterfangen fast noch gescheitert, da ich mich schon den ganzen Tag über kränkelnd und ein wenig fiebrig fühlte. Aber da muss man eben manchmal durch, nach einer Aspirin, einer Stunde hinlegen und anschließend vor dem Fernseher die Beine hoch legen war ich wieder einigermaßen fit und es konnte losgehen...

Ich traf mich mit Ludwig und Uwe in der „RCA“, einer Partymeile, an der ein Club neben den anderen gereiht ist. Die Läden sind alle recht „stylish“ und könnten auch in einer westlichen Stadt zu finden sein. Das Publikum ist gut gemischt, natürlich viele Thais, aber auch einige Farangs.

Wir gingen in den Club „Time-Out“, der einer der wenigen Hiphop-freien ist. Wir hatten einen Riesen-Spaß und rockten ordentlich das Haus. Interesssant ist übrigens, das in Thailand überwiegend Whisky bzw. anderer „hard stuff“ getrunken wird. Die Drinks werden allerdings in den seltesten Fällen im Glas verkauft, stattdessen ordert man als Gruppe eine Gedeck mit einer Flasche, Eis, z.B. Cola, Wasser, und Gläsern. Das lohnt sich preislich, da so eine Flasche (z.B. Jack Daniels oder Finlandia) nur ca. 20 bis 25 Euro kostet, also vergleichbar mit deutschen Ladenpreisen... Ein Bier hingegen kostet ca. 3 Euro. Hm, da werde ich wohl in Zukunft meine Vorlieben ein wenig ändern ;-)

Wir HATTEN Spaß!

Wie das halt so ist, nachdem der Club um 2 Uhr schloss (allgemeine Sperrstunde), hatte ich Hunger. Nach einem Dönerstand suchte ich natürlich vergeblich, das Substitut hier in Thailand sind die Straßenküchen, wo es z.B. leckere Suppen mit Nudeln, Gemüse und Fleisch gibt. Das tat sehr gut, aber dann war es auch Zeit, endlich ins Bett zu kommen und ordentlich auszuschlafen...