03.-16.04.07
Nun war es endlich soweit, am 03.04. früh landete meine Familie in Bangkok. Nachdem sie den unfreundlichsten Immigration-Officer erwischt hatten (solche Reise-bedingten Schwierigkeiten müssen wohl in der Familie liegen ;-) ), wurden meine Mutter, mein Bruder Henning und seine Freundin Alex von mir freudig begrüßt. Nach der Erkenntnis, dass man auch zu viert und mit 3 großen Koffern irgendwie in ein Toyota Corolla-Taxi passt, und ein wenig frisch machen, stand erst einmal ein Frühstück bei Starbucks auf dem Programm. Danach hielt ich es für eine gute Idee, nach Chinatown zu gehen, da ich es an Chinese New Year sehr nett fand, durch die Gassen zu schlendern. Allerdings erwischten wir die falschen Seitenstraßen, anstatt Chinesischen Gewürzen und Essen waren wir in der Ramsch-Sektion gelandet. Hier war es sehr eng, überfüllt, und neben Menschen bahnten sich ständig Mofas und Handwägen ihren Weg zwischen den kleinen Ständen. In Kombination mit der Mittagshitze war ein Schocktherapie deluxe! So war der erste Eindruck von Bangkok besonders bei unseren Landmenschen Alex und Henning nicht gerade positiv. Zu Glück konnte ein erster Besuch im MBK und vor allem das leckere Essen im dortigen Foodcourt wieder ein wenig ausbügeln. Nach ein wenig ausruhen am Pool führte ich meine Familie zum Essen aus, es ging in ein nettes Thairestaurant (wäre hätte das gedacht?) und endlich durfte ich mal wieder für den ganzen Tisch drauflos bestellen. Nun waren endgültig alle von der Thaiküche begeistert.
Am nächsten Tag ging es dann mit dem touristischen Pflichtprogramm los, mit Skytrain und dem Expressboot auf dem Chao Praya ging es in Richtung Grand Palace, und anschließend zum Wat Po. Den Abschluss des Tages bildete die typische, altbewährte Kombination Shopping und Abendessen auf dem Suan Lum Night Bazaar, und anschließend einen Cocktail auf dem Banyan Tree.
Den letzten Bangkok-Tag nutzten wir für ein auch mir bisher noch unbekanntes Highlight, nämlich eine Bootstour über die Klongs (kleine kanalartige Seitenarme des Chao Praya). Ähnlich wie bei der Radtour nach Bang Kra Jao damals, gab es einen andere, wesentlich ruhigere, schönere Seite Bangkok zu entdecken. Die Klongs sind zumeist von Häusern gesäumt, diese sind mal luxuriös und gepflegt, mal einfach oder fast zerfallen. Und vor allem hat man beim Anblick der vielen Blumen, Pflanzen und Palmen den Eindruck, man befindet sich mitten im Dschungel. Kurzum, eine sehr entspannendes und faszinierendes Höhepunkt und mein persönlicher must-see-Tipp für Bangkok-Besucher, die einen Kontrast zum Gewühle, der Hektik und dem Shopping suchen.




Am Freitag flogen wir nach Chiang Mai, um unsere kleine Rundreise durch Nordthailnd zu beginnen. Wir wurden am Flughafen von unserem Guide Khun Kitticha empfangen und zunächst zum Wat Phra Doi Suthep gefahren, der auf einem kleinen Berg in der Nähe Bangkoks gelegen ist und eines der wichtigsten Heiligtümer der Buddhisten in Thailand ist. Nachmittags bekamen wir dann ein Paar weitere wichtige Tempel in Chiang Mai zu sehen.





Abends besuchten wir ein traditionelles Kantoke-Dinner, wo wir typisch Nord-thailändische Speisen serviert bekamen und anschließend eine Tanzshow mit verschiedenen Tänzen vor allem der umliegenden Bergvölker zu sehen kamen. Ein schöner Abschluss des ersten Tages unsere kleinen Rundreise.





Morgens fuhren wir in Richtung Chiang Rai und Goldenes Dreieck. Unterwegs hielten wir an einer heissen Quelle, wo ich uns im 90 Grad heissen Wasser gekochte Eier zubereitete.
Das „Golden Triangle“ ist landschaftlich zwar nicht gerade spektakulär, aber man muss als Nord-Thailandbesucher wohl mal an diesem Ort gewesen sein, wo Laos, Myanmar (ehemals Burma) und Thailand unmittelbar aneinander grenzen. Traurige Berühmtheit erlangte die Region durch den Opium-Anbau.




Die Nacht verbrachten wir in der nördlichsten Stadt Thailands, Mae Sai, die nur von einem kleinen Flüsschen von Myanmar getrennt ist.


Der dritte Tag führte uns wieder zurück in nach Chiang Mai, unterwegs hielten wir bei einer Teeplantage, sowie in mehreren kleinen Dörfern, die von jeweils verschiedenen Bergvölkern wie Hmong, Lisu, Akha und den Long Neck Karen bewohnt waren. Letzter verdanken ihren Namen, da Karen-Frauen zahlreiche Ringe um den Hals tragen, ursprünglich um tödliche Tigerangriffe zu vermeiden.



Während der Autofahrten machte sich immer wieder das thailändische Neujahrsfest „Songkran“ bemerkbar, das eine Woche andauert, und bei dem es Sitte ist, sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen, um die Sünden abzuwaschen und die Geister zu beschwören. Ständig standen Kinder, Jugnedliche und junge Erwachsene am Straßenrand, die die vorbeifahrenden Fahrzeuge vollspritzten. Zum Glück waren wir im Minibus unterwegs, den Mofa und Pickup-Fahreren erging es schlechter als uns ;-).

Den Abend verbrachten wir wiederum in Chiang Mai, wo wir noch über den Night Bazaar schlenderten und mein Besuch Gelegenheit hatte, ihre „Nippes“-Bestände (ein wenig despektierlich für Andenken) aufzufüllen.
An unserem Abschlusstag in Nordthailand stand dann noch „Soft-Adventure“auf dem Programm: eine Fahrt im traditionellen Ochsenkarren, als Höhepunkt einen Elefanten-Ritt, sowie eine gemütliche Floßfahrt. Es war schon mal was anderes, auf dem Rücken eines Dickhäuters durch die Gegend getragen zu werden. Es schwankte zwar beträchtlich, jedoch bewies unsere Dumbo gerade beim „Klettern“ (teilweise ging es recht steil bergauf und bergab) eine erstaunliche Geschicklichkeit. Zur Belohnung gabs dann auch ein Paar Bananen...








Vor dem Rückflug nach Bangkok hatten wir noch Zeit für einen Besuch im Zoo von Chiang Mai, es gab zwar ein Paar interessante Tiere zu sehen (z.B. Flusspferde und alle möglichen Arten von Schlangen und Reptilien), der Allgemeinzustand des Zoos war jedoch erbärmlich.
Als Fazit unserer lässt sich festhalten, dass es sehr interessant und landschaftlich teilweise recht beeindruckend war. Es geht ein wenig ruhiger als in Bangkok zu, die Leute sind sehr freundlich und die kulturelle Vielfalt faszinierend. Allerdings ist die Region touristisch sehr überlaufen, alle fahren die gleichen Ziele an, und immer gibt es irgendwelche Verkaufsstände (trauriger Höhepunkt hierbei ein „Dorf“ der Long Neck Karen, das sich als eine einzige Aneinanderreihung von Ständen, die alle das selbe verkauften, entpuppte). Man hatte sehr selten das Gefühl, „unberührte“ Regionen oder Orte zu besichtigen. So nannten wir unsere Tour dann am Ende auch unsere „thailändische Kaffeefahrt“. Sollte ich noch einmal in die Region gehen, dann werde ich sie auf jeden Fall auf eigene Faust im Mietwagen oder mit Bussen erkunden, nicht aber organisiert. Außerdem trübten die Folgen der wochenlangen Waldbrände im benachbarten Myanmar ein wenig die Sicht, aufgrund des „Haze“ (Smog) war es ständig diesig und ein wenig stickig.
Wie auch immer, trotz der Kehrseiten war es nett und interessant, auch dank der sympathischen und kompetenten Führung unseres Guides „Cha“.
Kaum in Bangkok angekommen, ging es auch am nächsten Morgen schon wieder weiter nach Koh Lanta, einer Insel an der Andamanen-See in der Krabi-Provinz. Sie ist zwar touristisch gut erschlossen, aber recht ruhig und nicht überlaufen. Unser Hotel „Holiday Villa“ war fast perfekt, bis auf den nicht sehr schönen Strandabschnitt: Viel Grün, sehr gepflegt, relativ neu, die Bungalows waren geräumig und hatten ein schönes, großes Badezimmer.
Uns war nun allen nach Ruhe zu Mute, so dass wir die Tage mit am Pool liegen, lesen, gemütlichen Strand-Spaziergängen und leckeren Abendessen am Strand verbrachten.





Und dann gab es da noch einen kleinen "Zwischenfall": Auf dem Hotelgelände gab es sehr viel Frösche und Kröten, die natürlich vor allem nachts unterwegs waren. So geriet einer bedauerlicherweise unter Alex' Schuhe. Der arme Kerl... Aber jetzt wissen wir es wenigstens, wie es sich anfühlt, wenn man auf einen Frosch tritt: "Ich dachte, ich trete auf eine Bananenschale..."

Einzige „Aktivität“ war einen Tauch- (Alex und ich) bzw. Schnorchel-(Henning) Ausflug. Zwar waren die zwei Tauchgänge im Vergleich nicht die aller spektakulärsten (toll waren sie trotzdem!), dennoch gab es einiges zu sehen (unter anderem mehrere Moränen, eine davon riesig mit ca. 20 bis 30 cm Durchmesser, sowie eine Schildkröte, die gemächlich durchs Wasser schwebte). Vom Gefühl und der technischen Beherrschung her war ich mit meinen ersten Tauchgängen nach meinem Tauchschein im Januar recht zufrieden, allerdings muss ich noch an meiner Atemtechnik arbeiten, leider musste unsere Gruppe nach bereits 45 bzw. 50 (anstatt maximal 60) Minuten wieder nach oben, da ich leider schon die gesamte Flasche leer geatmet hatte (Zum Vergleich: Alex als sehr erfahrene Taucherin hatte noch 120 Bar von 200, zwei weitere Begleiter jeweils 70 Bar, ich nur noch 20 Bar :-( ). ein Grund mehr, noch möglichst viel Erfahrung zu sammeln, damit ich auch mal länger unter Wasser bleiben kann... ;-)


Nach dem Tauchausflug gerieten wir mitten in eine Songkran-Wasserschlacht, so dass wir „pitschnass“ wurden. Ständig bekam man Wasser aus Eimern, Wasserpistolen, und sogar – wie unfair – von der Löschkanone der Feuerwehr ab. Ab es war ein Spaß, und ich ließ es mir nicht nehmen, mir eine Water Gun anzuschaffen und ordentlich mitzumischen. Dies war auch sehr nützlich, als wir Sonntag Abend wieder in Bangkok waren, während eines kurzen Gangs zum Emporium waren wir 4 Farangs gefundenes Fressen für die an jeder Ecke mit Wassereimern und Babypuder wartenden Thais.

Happy Thai-New Year!!! (cool, dreimal Neujahr in einem Jahr ;-) )
Dann waren die knapp 2 Wochen auch schon wieder vorbei, und die drei flogen Montag Mittag von Bangkok aus zurück nach Deutschland.
Bea, Alex und Henning, vielen Dank für zwei schöne Wochen! Schön, dass ihr da wart!!!